Wie SCHRAML Lösungen bei der Umsetzung der neuen Abwasserrichtlinie unterstützen

Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) stellt die Wasserwirtschaft vor erhöhte Anforderungen: strengere Grenzwerte für z.B. Stickstoff und Phosphor, die Einführung der vierten Reinigungsstufe, Energieneutralität und eine umfassendere Überwachung. Dies erfordert mehr Verantwortung, Transparenz und vor allem Digitalisierung. Hier kommen die Lösungen von SCHRAML ins Spiel: Automatisierung, Fernwirktechnik und ein smartes Prozessleitsystem, um Kläranlagen zukunftssicher zu machen.

KARL: Viel Verantwortung – aber auch viele Chancen

Obwohl KARL komplex ist, bietet sie die Möglichkeit, die Abwasserwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Ein intelligentes, flexibles und digital vernetztes System ist entscheidend – und genau das liefert SCHRAML. Die modularen Lösungen lassen sich individuell auf die Bedürfnisse jeder Anlage zuschneiden und beliebig erweitern, unabhängig von ihrer Größe.

Drittbehandlung und neue Grenzwerte: Alles unter Kontrolle

Die neuen, kläranlagengrößenabhängigen Grenzwerte für Nges (8 bzw. 10 mg/l) und Pges (0,5 bzw. 0,7 mg/l) erfordern zum einen eine kontinuierliche Überwachung und präzise Steuerung der biologischen und chemischen Prozesse, zum anderen die Möglichkeit der manuellen oder automatisierten Dokumentation und Aufbereitung von Messdaten und potentiellen Überschreitungen.

SCHRAML bietet hierfür passende Tools:

AQASYS Prozessleitsystem: als zentrale Plattform können hier alle Werte erfasst, dokumentiert, ausgewertet und wenn nötig sogar alarmiert werden – ob online, via Labor oder Import von Auswertegeräten (z.B. Laborroboter). Wichtig, wenn es um Daten geht:  AQASYS arbeitet per Standard mit einer zentralen SQL Datenarchivierung - durch diesen einen Single Point of Truth sind die Daten klar abgelegt und abrufbar sowie exportierbar. AQASYS bietet vielfältige Berichte und Protokollierungsmöglichkeiten: z.B. H260 Berichte (Tag, Monat, Jahr) und sogenannte Flex-Berichte, mit frei wählbaren Zeiträumen (x Stunden, 3 Tage, 4 Monate...) und Auflösungen (z.B. 1min-, 15min-, Stunden-Werte, ...) sowie bedingter Formatierung von auffälligen Werten.

Eine exakte Erfassung und Dokumentation aller Prozessvariablen (hier Pges im Ablauf) ist mit dem AQASYS Prozessleitsystem gegeben - unabhängig von der Größenklasse der Kläranlage.

Betriebstagebuch für Kläranlagen steht für behördenkonformes Erfassen und Reporting inkl. probenartselektiver (H2, H24, qStich) Überwachung und Dokumentation von Überschreitungen bzw. Nachweis der Einhaltung von Konzentrationen über Messprogramme ("niedriger erklärte Werte", §4 Abs. 5 AbwAG), ebenso wie für grafische, statistische Auswertung von Konzentrationen und Frachten (Summenhäufigkeiten, Perzentile, usw.).

Das Betriebstagebuch beinhaltet nicht nur behördenkonforme Protokollierung, sondern ermöglicht auch probenselektive statistische Auswertungen.

Vierte Reinigungsstufe der Kläranlage Deißlingen

Vierte Reinigungsstufe: Technik trifft Umweltbewusstsein

Für die erweiterte Einführung der vierten Reinigungsstufe, sei es z.B. durch Aktivkohle, Ozonung oder Membranverfahren, sind zur Planung und Auslegung der Technik ausführliche Daten zum Abwasser der jeweiligen Anlage nötig. Diese Messdaten sowie die Konnektivität zur flexiblen Anbindung erweiterter Sensorik sowie Anlagen- und Steuerungstechnik bietet AQASYS. SCHRAML integriert mit seiner "AQASYS Plattform für Alles" neue und bestehende Anlagen zu einem intelligenten Gesamtsystem:

  • AQASYS Prozessleitsystem: Bietet zentrale Steuerung und Überwachung aller Prozessstufen - eine Systemplattform, eine Datenbank für alle Prozesse und Messwerte.
  • Konnektivität - egal welches Verfahren oder welcher Hersteller, AQASYS ist ein offenes System mit jeglichen Schnittstellen (z.B. OPC UA, native Treiber wie S7 TCP, Modbus TCP, uvm.), sodass eine ganzheitliche Einbindung sichergestellt ist.
  • Verarbeitung vieler Datenpunkte - kein Problem, das System bietet hier keine Limits und die Bedeutung guter Analyse-Tools in den Ganglinien, Berichten und Dashboards steigt.

Energieneutralität – mit System

Die Kommunalabwasserrichtlinie fordert langfristig die Energieneutralität der Abwasserbehandlung – ein zentrales Ziel des European Green Deal. SCHRAML liefert die passende Technik, um dieses Ziel Schritt für Schritt zu erreichen.

  • Die Grundlage für jede Optimierung ist die vollständige Erfassung aller Energieflüsse – von Erzeugern über Verbraucher bis hin zu Speichern.
  • Mit dem Prozessleitsystem AQASYS lassen sich Energieverbräuche pro Aggregat oder Prozessstufe detailliert erfassen, auswerten und dokumentieren – für mehr Transparenz und gezielte Maßnahmen.
  • Über offene Schnittstellen wie Modbus, OPC UA oder MQTT wird AQASYS zur zentralen Plattform für das Energiemanagement – kompatibel mit Blockheizkraftwerken (BHKW), Wechselrichtern, Wärmepumpen, PV-Anlagen und Batteriespeichern.
  • Energetische Kenngrößen und Betriebsdaten werden automatisch aufgezeichnet – ideal für Energieaudits, Monitoringberichte oder als Grundlage für eine BAFA-Förderung (z. B. Modul 4).
  • Die Kombination aus AQASYS und dem Modul Energieoptimierung ermöglicht eine intelligente Steuerung von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung – um Eigenverbrauch zu maximieren und Lastspitzen zu vermeiden.
  • Auch regenerative Energiequellen können effizient in den Anlagenbetrieb integriert werden – für eine konsequente Umsetzung der Sektorenkopplung und von Green-Deal-Zielen auf kommunaler Ebene.

Regen im Griff: Integrierte Abwasserbewirtschaftung

KARL legt auch Wert auf eine verbesserte Regenwasserbewirtschaftung. SCHRAML hilft dabei, Überläufe zu reduzieren, Gewässer zu schützen und die Kanalisation/Kläranlage zu entlasten:

  • FWL 55x Fernwirkstationen & SPSen: Steuern Sonderbauwerke und integrieren Schmutzfrachtmodelle flexibel.
  • SCHRAML Datenlogger: Überwachen Prozesse auch an Orten ohne Strom - für eine ganzheitliche Erfassung und Dokumentation aller Bauwerke im Kanalnetz.
  • Kanalnetzbewirtschaftung 4.0 - SCHRAML Technik kann ihre dezentralen Stationen, also RÜBs, Sonderbauwerke, Schieber etc. miteinander sprechen lassen und so für eine intelligente und dynamische Abflussteuerung sorgen, Stauräume werden gezielter und flexibler ausgenutzt und Überläufe reduziert.
  • Durch die Integration von Wetterdaten über Schnittstellen wie REST API oder eigene Wetterstationen kann direkter oder auch vorausschauender auf immer extremer werdende Wettersituationen reagiert werden.
  • Bereit für alle Reporting-Pflichten: Zusätzlich zu den eigenen Analysen, können Sie mit AQASYS auch alle Berichtspflichten behördenkonform und komfortabel erfüllen - sogar passgenau zu allen bundeslandspezifischen Vorgaben (wie z.B. RÜB DABay, DWA Betrieb).

Mehr Anlagen, mehr Verantwortung: Erweiterung des Anwendungsbereichs

Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie weitet den Geltungsbereich deutlich aus – und macht damit hunderte zusätzliche Kommunen und Kläranlagen fit für die Zukunft.

  • Durch die Absenkung der Schwelle von 2.000 auf 1.000 Einwohnerwerte (EW) sind künftig deutlich mehr Gemeinden verpflichtet, ihre Abwasserquellen an die Kanalisation anzuschließen – inklusive flächendeckender Überwachung und Dokumentation.
  • Besonders kleinere Kläranlagen stehen jetzt vor der Herausforderung, neue Anforderungen an Zweitbehandlung und Gewässerschutz bis spätestens Ende 2035 umzusetzen. Für Deutschland bedeutet das: Statt rund 3.830 sind nun etwa 4.700 kommunale Anlagen betroffen.
  • Damit steigt auch der Bedarf an intelligenter Fernwirktechnik – sowohl für Anlagen mit als auch ohne durchgehende Stromversorgung. SCHRAML bietet hierfür flexible, robuste Lösungen: von kompakten Fernwirkstationen wie der FWL 55x bis hin zu modular skalierbarer Überwachung für ganze Netze.
  • Gleichzeitig müssen auch kleinere Kläranlagen den Schritt in die Automatisierung, Digitalisierung und Fernüberwachung gehen. Mit SCADA to go, dem SCHRAML-Leitsystem aus der Cloud, gelingt dieser Einstieg einfach, sicher und kosteneffizient – auch ohne eigene IT-Infrastruktur.

Fazit: Mit SCHRAML wird aus Pflicht echte Perspektive

KARL bringt neue Pflichten, aber auch Potenzial. Wer frühzeitig auf smarte Technik setzt, gewinnt: mehr Effizienz, Kontrolle und Umweltfreundlichkeit. Mit der offenen und modularen Systemarchitektur von SCHRAML sind Kläranlagen bestens für die Zukunft gerüstet, unabhängig von ihrer Größe.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie SCHRAML Technik bei der Erfüllung der KARL-Anforderungen hilft? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

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